2.4 Verantwortungsvolles Geschäftsverhalten gegenüber der Umwelt

Relevanz des Themas für die SZKB und Zielsetzung

Das Engagement der SZKB für Nachhaltigkeit umfasst auch die eigene Betriebsökologie. Die SZKB benötigt für das Erbringen ihrer Dienstleistungen unterschiedliche Ressourcen, was zwangsläufig mit Emissionen und anderen Umwelteinwirkungen einhergeht. Für die SZKB sind insbesondere folgende Aspekte relevant:

  • der direkte und indirekte Energieverbrauch im Betrieb
  • der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch
  • der Ressourcenverbrauch von Papier und Wasser
  • der Recyclinganteil von Büro- und Hygienepapier
  • der produzierte Abfall.

Aus diesen relevanten Aspekten können negative Auswirkungen für die Stakeholder der SZKB entstehen wie bspw. ein höherer CO2-Ausstoss und allfällige Umweltverschmutzung.

Die SZKB hat zum verantwortungsvollen Geschäftsverhalten gegenüber der Umwelt folgende Zielsetzungen definiert:

  • Die SZKB reduziert ihren operativen CO2-Ausstoss bis 2027 um 15.8%, respektive 145.0 t (Basisjahr 2021) auf 770.0 t.
  • Sensibilisierung der Mitarbeitenden auf Ressourcenverbrauch (z.B. Papier, Heizung, Licht, Strom).
  • Alle Bankgebäude im (Allein-)Eigentum der SZKB werden spätestens ab 2030 (wo wirtschaftlich vertretbar und technisch möglich) nicht mehr mit Öl- oder Gasheizungen beheizt.
  • Auf allen Bankgebäuden im (Allein-)Eigentum der SZKB sind (wo wirtschaftlich vertretbar und technisch möglich) spätestens 2030 PV-Anlagen installiert.

Managementansatz

Auch wenn der Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen Umweltwirkungen in der SZKB (wie bei allen Finanzunternehmen) deutlich niedriger als beispielsweise in einem Industrieunternehmen sind, hat das betriebliche Nachhaltigkeitsmanagement für die SZKB eine grosse Bedeutung. Die Verantwortung für die Identifikation, Analyse und Umsetzung von Massnahmen wurde 2023 in die Linie integriert. Dabei kommt zwei Organisationeinheiten eine zentrale Bedeutung zu, einerseits der Abteilung Liegenschaften/Services und andererseits der Fachstelle Vertrags-/Partnermanagement.

Die SZKB hat 2023 in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Swiss Climate eine Klimabilanz für das Geschäftsjahr 2022 nach ISO 14064-1 und Greenhouse Gas Protocol für Scope 1 und 2 sowie für Teile von Scope 3 erstellt (vgl. Anhang «Offenlegung der methodischen Grundlagen, Kapitel 1.6 Betriebliche CO2-Emissionen»). Die CO2-Bilanz wurde durch eine externe Prüfgesellschaft auditiert und mit dem Label «Certified CO2 optimised by Swiss Climate» ausgezeichnet. Die Zertifizierungsrichtlinien für dieses sog. «Silver-Label» verlangen nebst der jährlichen Erhebung und Auditierung der hauseigenen Treibhausgasbilanz u.a. die Festlegung eines Zielpfades und die Definition von Massnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstosses.

 

2022 betrugen die Gesamtemissionen der SZKB 996.1 tCO2. Diese verteilen sich auf die oben aufgeführten Verbrauchsbereiche.

Auch für ein Dienstleistungsinstitut wie die SZKB ist das Beschaffungswesen ein wichtiges Thema. Die SZKB ist bestrebt, die Wertschöpfung ihrer bezogenen Dienstleistungen – wenn immer möglich – im Kanton Schwyz oder in der Schweiz zu halten. Sie stellt damit sicher, dass die lokale Wirtschaft im Kanton profitiert. Dabei sind die Wege kurz und die CO2-Emissionen, welche durch den Transport, respektive die Lieferung zur SZKB ausgestossen werden, entsprechend geringer.

Die SZKB folgt bei Beschaffungen u.a. folgenden gelebten Grundsätzen: produktspezifische Anforderungen, Berücksichtigung lokaler Geschäftspartner, Transparenz und partnerschaftliche Zusammenarbeit, Sozialverträglichkeit – hierzu gehört die Einhaltung der Menschenrechte –, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit.

Wesentliche Massnahmen:

  • Heizungen
  • Materialien (Papier, Wasser, Abfall)
  • Strom
  • Kältemittel
  • Beschaffungswesen
  • Werbematerialien/Kampagnen

Heizungen

Die Emissionen der Heizungen (inkl. Warmwasseraufbereitung) am Hauptsitz und in den Filialen machen mit 116.7 tCO2 einen Anteil von 11.7% an der Gesamtbilanz aus.

Die Energiequellen der Heizungen stammen zu 42.6% aus Fernwärme, zu 21.6% aus Erdgas, zu 14.9% aus Heizöl, zu 13.4% aus Elektrowärmepumpen und zu 7.5% aus Holz. Damit liegt der Anteil der hauptsächlich aus erneuerbaren Energieträgern gewonnenen Heizenergie bei 63.5%.

Materialien (Papier, Wasser, Abfall)

Die SZKB hat in den letzten Jahren ihren Papier- und Tonerverbrauch kontinuierlich reduziert. Die Kundschaft erhält Transaktionsanzeigen sowie Konto- und Depotauszüge standardmässig nur als elektronische Dokumente. Die Abbildung unten zeigt die rückläufige Tendenz des physischen Kundenoutputs (Basis: 2005 = 100%).

Die Treibhausgas-Emissionen für Papier und Druck machten 2022 mit 81.3 tCO2 einen Anteil von 8.2% an der Gesamtbilanz aus, wobei der Anteil an Recyclingpapier 22.8% betrug. 2022 hat die SZKB beschlossen, sowohl ihre Hygiene- als auch sämtliche Büropapiere ab 1. Januar 2023 bankweit konsequent auf Recyclingprodukte umzustellen.

Die SZKB sammelt, trennt und entsorgt zahlreiche Verbrauchsmaterialien wie z.B. Papier, Karton, Kunststoffe/Folien, IT-Geräte, PET-Flaschen, Kaffeekapseln und Hauskehricht. Rund 56.7% der Abfälle wurden 2022 rezykliert.

In der Kategorie Wasser fielen gesamtbankweit 2.2 tCO2-Emissionen an, was einen Anteil von 0.2% an den Gesamtemissionen bedeutet.

Strom

Der Stromverbrauch der SZKB verursacht mit 13.3 tCO2 lediglich 1.3% der CO2-Emissionen. In der Klimabilanz berücksichtigt wird der Stromverbrauch der eigentlichen Bankräumlichkeiten (Hauptsitz und Filialen), eines externen Rechenzentrums sowie jener 13 Bancomaten, die sich an einem Drittstandort befinden.

Insgesamt 93.8% der knapp 2.2 GWh Strom stammen aus erneuerbaren Energiequellen. Die Zusammensetzung der restlichen 6.2% ist aufgrund von Mietverhältnissen nicht abschliessend bekannt.

Veraltete und ineffiziente Leuchtmittel der Innen- und Aussenbeleuchtung werden sukzessive durch LED- oder sonstige Energiesparlampen ersetzt.

 

Kältemittel

In der Treibhausgasbilanz 2022 wurden 25.5 tCO2e aufgrund von Kältemittelverlusten ausgewiesen. Die Dichtheit von Klimaanlagen unterliegt jährlichen Schwankungen: Trotz jährlicher Wartung kann ein einzelnes Gerät einen Defekt aufweisen, der zu einem Verlust von Kältemittel führt. Im Jahr 2022 gab es bei zwei Anlagen solche Leckagen, bei denen total 16.0 Kilogramm Kältemittel entwichen sind (2021: 0.0 kg). Da diese generell extrem klimaschädlich sind, hat ein Kilogramm Kältemittel die Wirkung von 1.6 tCO2e.

Beschaffungswesen

Eine nicht zu vernachlässigende Rolle im Nachhaltigkeitsmanagement der Bank spielt der Einkauf von Produkten und Dienstleistungen. Die SZKB vergibt jährlich Aufträge von mehreren Millionen Franken. Der SZKB ist wichtig, dass auch Nachhaltigkeitsaspekte in die Vergabekriterien miteinbezogen werden.

Die SZKB hat 2022/2023 eine Analyse und Risikoeinschätzung vorgenommen, um zu identifizieren, in welchen Beschaffungsbereichen es zu möglichen Verletzungen von ESG-Kriterien kommen könnte. Dabei wurden Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte berücksichtigt und insbesondere auch eine Einschätzung vorgenommen, ob es in der Lieferkette zu Kinderarbeit hätte kommen können, wie dies gemäss OR Art. 964k Abs. 1 Ziffer 2 verlangt wird. Als Massnahme aus dieser Analyse wurde u.a. die Beschaffung von Kundengeschenken neu aufgesetzt (vgl. Abschnitt «Werbematerial/Kampagnen»).

Zu Beschaffungsbereichen mit erhöhtem Risiko zur Verletzung von sozialen Kriterien zählen z.B. Kundengeschenke und Werbeträger, zu Bereichen mit erhöhtem Risiko zur Verletzung von Umweltkriterien die Beschaffung von Fahrzeugen. Die SZKB hat ihre Einkaufsverantwortlichen auf diese erhöhten ESG-Risiken sensibilisiert.

Der SZKB wurden 2023 wie 2022 keine Verstösse dahingehend gemeldet, dass in der Beschaffung ökologische und soziale Vorgaben verletzt wurden oder Mitarbeitende in Korruptionsfälle involviert waren.

Zur systematischen und regelmässigen Beurteilung der neuen, aber auch der bisherigen Vertragsbeziehungen hat die SZKB 2023 eine neue Vertragsmanagement-Applikation eingeführt. Diese ermöglicht eine vertiefte, systemgeführte Due Diligence der grösseren Geschäftspartner, u.a. auch zu den ESG-relevanten Themen durch die SZKB.

Werbematerial/Kampagnen

In regelmässigen internen Weiterbildungen werden die Mitarbeitenden, die mit der Beschaffung von Werbematerialien betraut sind, über die Beschaffungsgrundsätze der SZKB geschult. In periodischen internen und externen Austauschen werden die Ausgaben für das Werbe- und Kampagnenmaterial kritisch hinterfragt und deren Beschaffung regelmässig auf den Prüfstand gestellt.

Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit fertigt die SZKB diverses Informations- und Werbematerial an. Dabei handelt es sich auf der einen Seite um Druckmaterialien wie Flyer, Broschüren und Hefte und auf der anderen Seite um diverse Promotions- und Werbeartikel sowie um Werbegeschenke. Für die Druckmaterialien gibt es einen Prozess, in dessen Rahmen genau abgeklärt wird, ob ein Druckmaterial überhaupt notwendig ist oder ob darauf verzichtet werden kann. Wird ein Druckmaterial produziert, wird seit Herbst 2022 ausschliesslich 100%-Recycling-Papier verwendet. Die SZKB bezahlt bei allen Druckaufträgen den Lieferanten Beiträge, damit diese wiederum Klimaschutzbeiträge für die beim Druck und Transport anfallenden Emissionen leisten können. Die Druckereien, mit denen die SZKB zusammenarbeitet, befinden sich alle in der Schweiz.

Ort der Produktion Anzahl Volumen in CHF Anteile in %
Kanton Schwyz 109 226'808 71.9%
Schweiz 17 88'053 27.9%
Ausland (Bilderkauf online) 3 719 0.2%
Total 129 315'580 100.0%

 

Bei den Promotionsartikeln und Werbegeschenken ist die Wertigkeit und Qualität für die SZKB von grosser Bedeutung. Die Werbegeschenke werden ausschliesslich von Anbietern in der Schweiz bezogen, der grösste Teil davon aus dem Kanton Schwyz. Es wird darauf geachtet, dass die Werbeartikel und -geschenke in der Schweiz oder in Europa produziert werden. Die SZKB fordert von ihren Lieferanten, dass bei der Produktion faire Bedingungen herrschen und ressourcenschonende Materialien zum Tragen kommen. Bei der Konfektionierung der Werbeartikel achtet die SZKB darauf, wo möglich mit Institutionen zusammenzuarbeiten, welche Menschen mit einer Beeinträchtigung eine Beschäftigungsmöglichkeit bieten. Dabei arbeitet die SZKB in verschiedenen Bereichen mit der BSZ Stiftung zusammen.

Ort des Einkaufs von Werbegeschenken und -trägern Anzahl Volumen in CHF Anteile in %
Kanton Schwyz 44 98'587 41.9%
Schweiz 41 136'899 58.1%
Ausland 0 0 0.0%
Total 85 235'486 100.0%

 

Auch bei den Werbekampagnen arbeitet die SZKB vorzugsweise mit lokalen Anbietern zusammen. Der Auslandsanteil bei den Kampagnen resultiert ausschliesslich aus der Werbepräsenz auf digitalen Kanälen. Ansonsten fliessen auch die Aufwendungen für die Werbekampagnen der SZKB in die Schweiz und den Kanton Schwyz.

Kennzahlen zur Betriebsökologie

Die Kennzahlen zur Betriebsökologie sind untenstehend aufgeführt.

Kennzahlen zur Betriebsökologie     
 Einheit 2022 20211 Veränderung
in %
CO2-Ausstoss
Gesamtemissionen

tCO2

996.1

916.9

8.6
davon Scope 1 direkte Emissionen  102.0 98.4 3.7
davon Scope 2 indirekte Emissionen  15.9 16.5 -3.6
davon Scope 3 sonstige indirekte Emissionen  878.2 802.0 9.5
Emissionen pro Mitarbeitende tCO2/FTE 1.89 1.76 7.4
Energieverbrauch
Gesamtenergieverbrauch

MWh

3’142

3’322

-5.4
davon Strom2  2’238 2’181 2.6
davon Heizöl  135 146 -7.5
davon Erdgas  195 285 -31.6
davon Holz  68 72 -5.6
davon Elektrowärmepumpe  121 112 8.0
davon Fernwärme  385 526 -26.8
Energieintensität
Verbrauch pro Energiebezugsfläche in m2

MWh

0.15

0.16

-6.3
Energieverbrauch pro Mitarbeitende MWh/FTE 6.0 6.4 -6.3
Papierverbrauch (inkl. Druck und Hygienepapier)
Gesamtpapierverbrauch

kg

77’602

61’326

26.5
davon Recyclingpapier  11’734 3’891 201.6
davon Druck klimaneutral  5’782 4’539 27.4
Papierverbrauch pro Mitarbeitende kg/FTE 147.7 117.5 25.7
Wasserverbrauch
Gesamtwasserverbrauch

m3

5’076

6’314

-19.6
Wasserverbrauch pro Mitarbeitende m3/FTE 9.7 12.1 -19.8
Abfall
Gesamtabfall

kg

17’743

17’029

4.2
davon recycelt 10’053 8’767 14.7
davon nicht recycelt 7’670 8’078 -5.1
davon Sondermüll  20 184 -89.1
Filialen (eigener Standard)
Total Filialen inkl. Hauptsitz

Anzahl

22

22

0
Im Alleineigentum  13 13 0
davon mit fossiler Heizung  5 7 -2
davon mit PV Anlage  4 4 0


1 = Referenzjahr.
2 Davon 93.8% aus erneuerbaren Energien.

Beurteilung der Effektivität

Verschiedene Massnahmen zur Reduktion der betrieblichen CO2-Emissionen konnten 2022/23 erfolgreich umgesetzt werden. Dennoch konnten die Gesamtemissionen gegenüber dem Vorjahr nicht reduziert werden. Die SZKB sieht daher weiterhin Verbesserungspotenzial im Bereich Umwelt.

Die betrieblichen CO2-Emissionen der SZKB haben sich 2022 gegenüber 2021 von 916.9 t um 79.2 t auf 996.1 t erhöht. Dies ist vor allem auf den Zuwachs bei den Emissionen aufgrund des sich nach der Pandemie normalisierenden Pendlerverhaltens und der Kältemittelverluste zurückzuführen.

Grössere CO2-Reduktionen konnten demgegenüber bei den Indikatoren Heizung (–17.5%), Beschaffung von IT-Geräten (–42.2%) sowie beim Wasserverbrauch (–19.6%) erzielt werden.

In den Filialen Gersau und Tuggen wurde 2023 die fossile Heizung durch eine Wärmepumpe respektive eine Holzschnitzelheizung ersetzt.

2023 wurde der Auftrag an einen externen Spezialisten erteilt, eine detaillierte Analyse des PV-Potentials auf allen Bankgebäuden im (Allein-)Eigentum der SZKB zu erstellen.

Bezüglich des Ziels «Sensibilisierung der Mitarbeitenden auf Ressourcenverbrauch (z.B. Papier, Heizung, Licht, Strom)» wurden 2023 keine spezifischen Massnahmen umgesetzt.

Weiterentwicklung und nächste Schritte

Die SZKB will die definierten Ziele zur Reduktion ihres CO2-Ausstosses erreichen, indem sie ihren eingeschlagenen Weg weiterverfolgt und ihre Möglichkeiten zur Reduktion ihres CO2-Ausstosses konsequent nutzt. Dazu wird die SZKB prioritär folgende Massnahmen umsetzen:

  • Weitere Sensibilisierung der Mitarbeitenden, um den Material- und Energieverbrauch weiter zu reduzieren und die Eigenverantwortung zu fördern.
  • Laufende Umstellung auf umweltfreundlichere Heizsysteme in jenen Filialliegenschaften, die im (Allein-)Eigentum der Bank sind.
  • Ausarbeitung und Umsetzung eines Masterplans für die Installation von PV-Anlagen auf den bankeigenen Liegenschaften.