Säule 3a erklärt Säule 3a erklärt Säule 3a erklärt

Die 3. Säule erklärt: Was sind die Unterschiede zwischen der Säule 3a und 3b?

Autor
Stefan Grauwiler
Stefan Grauwiler
Leiter Vorsorgezentrum
Publiziert
März 2025
Themen
3. Säule

Ein Wunsch ist allen Menschen gemein: auch im Alter gut leben können. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das private Sparen in der 3. Säule immer wichtiger. Hier finden Sie die wichtigsten Merkmale und Unterschiede der Säule 3a und 3b im Überblick.

Was vielen nicht bewusst ist: So gut wie alle Menschen in der Schweiz haben eine Vorsorgelücke. Nach der Pensionierung steht ihnen weniger Einkommen zur Verfügung, denn die Leistungen aus der 1. Säule (AHV) und der 2. Säule (berufliche Vorsorge) machen meist nur rund 60 % des letzten Lohns aus.

Die private Vorsorge in der 3. Säule hilft, diese Vorsorgelücke zu schliessen. Sie ist unterteilt in die gebundene Vorsorge in der Säule 3a sowie die freie Vorsorge in der Säule 3b.

Säule 3a und 3b: das Wichtigste auf einen Blick

Die Säule 3a beschreibt die gebundene Vorsorge: Sie dürfen auf das angesparte Kapital nur in bestimmten Fällen zugreifen: typischerweise bei der Pensionierung – oder vorzeitig, wenn Sie beispielsweise ein Eigenheim kaufen, sich selbstständig machen oder auswandern. Im Gegenzug bringen die jährlichen Einzahlungen in die Säule 3a Steuervorteile mit sich.

Die Säule 3b ist die freie Vorsorge: Sie sparen, wo und wie Sie wollen und können je nach konkretem Produkt flexibel über das angesparte Guthaben verfügen. Dafür gibt es aber keine oder nur beschränkt Steuervorteile.

Sowohl in der Säule 3a als auch in der Säule 3b stehen Ihnen unterschiedliche Lösungen zum Vorsorgen zur Verfügung, zum Beispiel Vorsorgekonten, Wertschriftenlösungen oder auch Versicherungen.

Wichtig zu wissen: Die beiden Teile der 3. Säule sind kein Entweder-Oder, sondern ergänzen sich gegenseitig.


Säule 3a: gebundene Vorsorge

In der Säule 3a können Sie nur dann sparen, wenn Sie erwerbstätig sind – genauer gesagt: wenn Sie ein AHV-pflichtiges Einkommen erzielen. Aktuell liegt die Schwelle bei CHF 2’500 pro Jahr (Stand 2025). Da das Vorsorgekapital zweckgebunden und primär für die Absicherung im Alter bestimmt ist, gewährt der Staat Steuervorteile: Einzahlungen bis zum gesetzlichen Maximalbetrag können Sie vom steuerbaren Einkommen abziehen und somit Ihre Einkommenssteuer für das entsprechende Jahr reduzieren.

Ausserdem müssen Sie das Guthaben und daraus resultierende Erträge in der Säule 3a nicht versteuern. Bei der Auszahlung wird dann zwar eine Kapitalleistungssteuer fällig, diese ist aber niedriger als die normale Einkommenssteuer.

Abzugsfähig sind Einzahlungen bis zum jährlichen Maximalbetrag. Dieser beträgt für Personen mit Pensionskasse CHF 7‘258 pro Jahr (Stand 2025). Personen ohne Pensionskasse – beispielsweise Selbstständige – können bis zu 20 % ihres Nettoeinkommens steuerlich geltend machen, maximal aber CHF 36‘288 im Jahr (Stand 2025).

Auf die Gelder in Ihrer Säule 3a können Sie frühestens fünf Jahre vor Erreichen des Referenzalters (= ordentliches Pensionierungsalter) zugreifen. In gewissen Ausnahmefällen ist ein vorzeitiger Bezug möglich:

  • Erwerb oder Renovation von selbstgenutztem Wohneigentum
  • Aufnahme einer selbständigen Erwerbstätigkeit
  • Definitives Auswandern aus der Schweiz
  • Invalidität
  • Übertrag von Guthaben in die Pensionskasse

Im Todesfall wird das Kapital an die erbberechtigten Hinterbliebenen ausbezahlt.

Sie haben verschiedene Möglichkeiten, in der Säule 3a vorzusorgen: Vorsorgekonten, Wertschriftenanlagen – zum Beispiel ein Vorsorgefonds – oder auch bestimmte Versicherungslösungen.

Säule 3b: freie Vorsorge

Die Säule 3b ist im Grunde nichts anderes als jegliches private Sparen und Anlegen zu Vorsorgezwecken, das ausserhalb der Säule 3a stattfindet. Dies ist beispielsweise Vermögen in Form von Sparkontoguthaben, Fonds, Aktien, aber auch Edelmetalle, Immobilien oder eine Lebensversicherung.

Über die Säule 3b können Sie grundsätzlich flexibel verfügen. Allerdings haben einige Produkte (zum Beispiel Versicherungen, Festgelder oder Kassenobligationen) eine konkrete Laufzeit: Sie können Sie in der Regel erst zum regulären Ablaufdatum gebührenfrei auflösen.

Fürs Sparen in der Säule 3b gibt es nur beschränkt steuerliche Vorteile. Dafür gibt es im Unterschied zur Säule 3a keine Maximalbeträge: Sie können beliebig viel frei sparen und vorsorgen.

Säule 3a vs. 3b: die wichtigsten Unterschiede im Überblick

 Säule 3aSäule 3b
Erwerbstätigkeit nötigjanein
Steuervorteiljanur beschränkt
Maximalbetrag pro JahrCHF 7‘258 (mit Pensionskasse)
20 % des Nettoeinkommens resp. max. CHF 36‘288 (ohne Pensionskasse)
unbegrenzt
VerfügbarkeitFrühestens fünf Jahre vor Referenzalter (Pensionierung)

Vorzeitiger Bezug möglich bei:
- Kauf oder Renovation von Wohneigentum
- Aufnahme Selbstständigkeit
- Auswandern
- Invalidität
- Einkauf in die Pensionskasse
- Todesfall (an die Hinterbliebenen)
prinzipiell uneingeschränkt; je nach Produkt evtl. abhängig von Vertragslaufzeit
Verfügbare ProdukteKonto und Wertschriftenanlagen (z. B. Fonds; kombinierbar mit Versicherungsprodukten)prinzipiell alle Spar- und Anlageprodukte (z. B. Sparkonten, Aktien, Edelmetalle, Immobilien etc.) sowie Lebensversicherungen

Vorsorgen in der Säule 3a oder 3b: Was lohnt sich wann mehr?

«Fürs Sparen empfehlen wir unseren Kundinnen und Kunden die folgende Faustregel: Bauen Sie sich zunächst ein Sicherheitspolster auf, mit dem Sie sich wohlfühlen – beispielsweise zwischen zwei und sechs Monatslöhnen. Beginnen Sie dann, in die Säule 3a einzuzahlen, wenn möglich bis zum jährlichen Maximalbetrag. Parallel und darüber hinaus können Sie nach Belieben zusätzlich frei sparen und vorsorgen, um sich kleine und grosse Wünsche erfüllen zu können», rät [Person, Funktion] bei der SZKB.

Überlegen Sie bei der Wahl der Sparform jeweils, wofür das Kapital gedacht ist und wie Sie es sparen möchten:

  • Geld, auf das Sie über einen längeren Zeitraum verzichten können, sparen Sie in der Säule 3a besonders vorteilhaft. Mit unserem Rechner berechnen Sie Ihre mögliche Steuerersparnis ganz einfach.
  • Guthaben, auf das Sie flexibel zugreifen möchten, sollten Sie besser frei sparen (Säule 3b).
  • Manche Anlageformen wie beispielsweise Immobilien oder Edelmetalle sind nur in der Säule 3b möglich.
  • Wenn Sie (vorübergehend) kein AHV-pflichtiges Einkommen haben, beispielsweise aufgrund von Elternschaft oder anderen Erwerbspausen, ist das freie Sparen in der Säule 3b die einzige Möglichkeit, weiterhin fürs Alter vorzusorgen.

Unsere besten Tipps, wie und wo Sie besonders effektiv sparen können, erhalten Sie in unserem Magazinartikel zum Geldsparen im Alltag.

Ob in der Säule 3a oder 3b: Wenn Sie Ihr Geld über einen langen Zeitraum in Wertschriften anlegen, anstatt es auf ein Sparkonto einzuzahlen, profitieren Sie von höheren Renditechancen.

«Wie lang der Anlagehorizont mindestens sein kann, hängt davon ab, wie lange Sie auf das Geld verzichten können. Das wiederum hat einen Einfluss darauf, welche Anlageform in welcher Säule sich am besten eignet», erläutert Stefan Grauwiler, Leiter Vorsorgezentrum.

Fragen rund ums Vorsorgen und Anlegen?

Gerne beantworten wir Ihre Fragen und schauen uns gemeinsam Ihre individuelle Vorsorgesituation an. Damit Sie sich heute, morgen und in Zukunft Wünsche erfüllen können.

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Häufig gestellte Fragen zur 3. Säule

Die private Vorsorge ist wichtig, um im Alter den gewünschten Lebensstandard halten zu können, da die Leistungen aus der 1. und 2. Säule nach der Pensionierung in der Regel nicht ausreichen.

Ausserdem ist das Sparen in der Säule 3a und Säule 3b eine Möglichkeit, sich grosse Lebensereignisse und Wünsche finanzieren zu können: beispielsweise ein Eigenheim oder der Schritt in die Selbstständigkeit.

Das Einzahlen in die Säule 3a hilft zudem, die Steuerbelastung zu reduzieren.

Je früher, desto besser – selbst wenn es nicht von Anfang an der Maximalbetrag ist. Regelmässige kleine Beträge bewirken über die Jahre schon viel, insbesondere, wenn Sie das Geld anlegen, beispielsweise via einen Fondssparplan.

In der Säule 3a sind typische Lösungen ein Sparen 3-Konto, ein Vorsorgefonds oder eine kombinierte Versicherungslösung (beispielsweise eine Lebensversicherung mit Sparanteil).

Für das freie Sparen und Vorsorgen in der Säule 3b gibt es keine speziellen Konten oder Produkte. Sie haben einfach alle «normalen» Spar- und Anlageformen sowie Versicherungslösungen zur Auswahl: beispielsweise Sparkonten, Aktien, Fremdwährungen, Immobilien oder auch Kunstwerke.

Beide Sparformen sind sinnvoll und eignen sich für unterschiedliche Zwecke. Aufgrund der Steuervorteile lohnt sich die Säule 3a besonders für langfristiges Sparen und Vorsorgen.

Ergänzend eignet sich die Säule 3b für kurzfristiges, flexibleres Sparen sowie zusätzliches Vorsorgen. Für Anlageformen, die nicht in der Säule 3a berücksichtigt werden können – zum Beispiel Immobilien, Gold oder Kunstsammlungen –, ist die Säule 3b die einzige Option.

Mit der SZKB parat für die Zukunft

Haben Sie noch Fragen zur 3. Säule oder anderen Vorsorgethemen? Wollen Sie Ihre private Vorsorge angehen, um Ihre finanzielle Zukunft optimal aufzugleisen? Wir begleiten Sie gerne dabei.

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