Grafische Darstellung eines roten Elektroautos und einer Strasse, die zu einem Ladekabel wird Grafische Darstellung eines roten Elektroautos und einer Strasse, die zu einem Ladekabel wird Grafische Darstellung eines roten Elektroautos und einer Strasse, die zu einem Ladekabel wird

Das Pendel(n) bewegt sich

Publiziert
November 2023
Themen
Fokus 02/2023 Service

Pendelfahrten sind für mehr als die Hälfte des betrieblichen CO² -Ausstosses der Schwyzer Kantonalbank verantwortlich. Um die Emissionen mittelfristig markant herunterzubringen, setzt das Unternehmen den Hebel an verschiedenen Stellen an.

 

Hubert Uhr hat im Laufe seiner 37-jährigen Laufbahn bei der Schwyzer Kantonalbank schon viele Entwicklungen miterlebt. Er erinnert sich noch gut an die Zeit, in der die meisten Mitarbeitenden aus dem Schwyzer Talkessel oder der näheren Umgebung kamen. «Heute wohnt ein beachtlicher Teil unseres Personals nicht mehr in der Nähe des eigenen Arbeitsortes und pendelt von auswärts – auch aus den umliegenden Kantonen – nach Schwyz oder zu den Filialen», weiss Uhr, der bei der SZKB unter anderem für Spezialprojekte in den Bereichen Verarbeitung und Infrastruktur zuständig ist.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig: Erstens ist die SZKB im Laufe der Jahre stetig gewachsen, und zweitens spürt natürlich auch die Bank als eine der grössten Arbeitgeberinnen des Kantons den Fachkräftemangel. Dies führt dazu, dass die SZKB ihr Personal auch aus anderen Regionen rekrutieren will und muss. Die Folge: Die Pendelfahrten und der damit verbundene CO² -Fussabdruck haben im Laufe der Zeit stark zugenommen. Heute sind die Pendlerinnen und Pendler bei der Schwyzer Kantonalbank für rund sechzig Prozent der betrieblichen Emissionen verantwortlich. «Das ist – bezogen auf unsere eigene Geschäftstätigkeit – der mit Abstand grösste Teil unserer CO² -Bilanz», erläutert Hubert Uhr. Genau deshalb misst die SZKB dem Thema grosses Gewicht bei. Mit verschiedenen Massnahmen will die SZKB künftig ihren Fussabdruck reduzieren.

 

Elektroautos für Geschäftsfahrten

Potenzial sieht die Bank unter anderem bei den Geschäftsreisen und -fahrten. Vergangenes Jahr wurden 72 Prozent dieser Fahrten mit einem privaten Diesel- oder Benzinfahrzeug zurückgelegt. «Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, den Mitarbeitenden Elektrofahrzeuge für ihre Geschäftsfahrten zur Verfügung zu stellen», erklärt Hubert Uhr. Seit Anfang Jahr stehen drei der neuen Autos am Hauptsitz in Schwyz, eines in der Filiale Pfäffikon. Die E-Autos würden allen Mitarbeitenden zur Verfügung stehen: «Ob Liegenschaftsschätzer, Kundenberaterin oder Mitarbeitende des Hausdienstes: Wer eines braucht, reserviert es ganz einfach online.» Die erste Zwischenbilanz zeigt, dass das Angebot auf grosse Nachfrage stösst: «Im ersten Halbjahr 2023 wurden bereits über 30 000 Kilometer mit den neuen E-Autos absolviert», freut sich Uhr. «Wir wollen den Hebel dort ansetzen, wo wir auch wirklich eine Wirkung erzielen können. In diesem Fall ist uns dies erfreulicherweise gelungen.» Von einer Neuerung profitieren auch Mitarbeitende, die bereits privat über ein Elektroauto verfügen: Sie haben neu die Möglichkeit, ihr Fahrzeug am Hauptsitz und in Pfäffikon zum Selbstkostenpreis an ihrem Arbeitsort zu laden. 

 

Es braucht Fingerspitzengefühl

Als weitere Massnahme zur Steuerung des Pendlerverhaltens hat die SZKB vergangenes Jahr die Parkplatzpreise erhöht. Dass diese Neuerung bei der Belegschaft nicht überall auf Begeisterung gestossen ist, versteht sich von selbst. Bei solchen Massnahmen sei Fingerspitzengefühl gefragt, betont Hubert Uhr. «Wir wollen die Mitarbeitenden ja nicht vergraulen, sondern sie auf unsere Reise mitnehmen.» Der langjährige Mitarbeitende ist jedoch überzeugt: «Um langfristige Erfolge zu erreichen, müssen wir an verschiedenen Stellen ansetzen.»

 

Klare Zielsetzung bis 2027

Klar ist: Trotz E-Fahrzeugen, teureren Parkplätzen, E-Ladestationen und hybriden Arbeitsplätzen (siehe rechts) ist die SZKB noch nicht am Ziel. «Wir stehen am Anfang der Entwicklung», betont Hubert Uhr. In den kommenden Monaten will die SZKB weitere Massnahmen prüfen und lancieren.

 

Bis 2027 will die Bank ihren CO² -Fussabdruck gegenüber

2021 um mindestens sechzehn Prozent reduzieren. Bei diesem Vorhaben spielen die Pendelfahrten eine wichtige, aber nicht die einzige Rolle. So ist die SZKB zurzeit daran, bei ihren eigenen Liegenschaften nach und nach alle Öl- und Gasheizungen durch erneuerbare Heizsysteme zu ersetzen. «Auch produktseitig sind wir stetig daran, nachhaltiger zu werden.» Hubert Uhr betont: «Um wirklich Resultate zu erzielen, müssen jeder und jede Einzelne einen Beitrag leisten.»

 

(Dieser Artikel ist in der Ausgabe 02/2023 unseres KMU-Magazins FOKUS erschienen. Das Magazin erscheint zweimal jährlich und richtet sich speziell an Gewerbetreibende sowie Firmen und vereint aktuelle Themen, Firmenportraits, Erfolgsgeschichten oder auch Serviceleistungen.)

New Work bei der SZKB

Mussten früher noch einzelne Homeoffice-Tage beantragt werden, ist hybrides Arbeiten bei der SZKB seit Corona das neue Normal. «Wenn es die Aufgabe erlaubt, können die Mitarbeitenden heute weitgehend selber entscheiden, von wo aus sie arbeiten», sagt Hubert Uhr. Aktuell ist die SZKB daran, in Pfäffikon zusätzliche Co-Working-Arbeitsplätze zu schaffen, um noch attraktiver für Arbeitnehmende aus Ausserschwyz sowie der Region Zürich zu werden.

Auch das Thema New Work gewinnt bei der SZKB zunehmend an Bedeutung. «Aktuell läuft am Hauptsitz ein Pilotprojekt mit flexiblen Arbeitsplätzen – und auch die Bürolandschaften werden fortlaufend den neuen Bedürfnissen angepasst.» Das heisst: Künftig gibt es tendenziell weniger fixe Plätze, dafür mehr Rückzugsorte, Sitzungszimmer und Lounges für den informellen Austausch. Diese Massnahmen sollen unter anderem auch dazu beitragen, dass die Mitarbeitenden – trotz Homeoffice-Möglichkeit – weiterhin gern im Büro erscheinen.