Lagebericht

Die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) erzielte 2024 mit einem Jahresgewinn von CHF 88.3 Mio. (–10.1%) und einem Geschäftserfolg von CHF 152.3 Mio. (–20.3%) das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte, konnte jedoch nicht an das Rekordergebnis der Vorperiode anknüpfen. Das Kerngeschäft entwickelte sich erfreulich, was sich in einer deutlichen Steigerung der Kundenausleihungen und der Kundenvermögen manifestierte. Der strategische Fokus auf das Anlagegeschäft trägt ebenfalls Früchte, was kombiniert mit einem freundlichen Börsenjahr zu einer deutlichen Steigerung der indifferenten Erträge führte.

Gutes Jahresergebnis 2024 in einem herausfordernden Umfeld

Das wirtschaftliche Umfeld im Jahr 2024 war geprägt von geopolitischen Spannungen sowie einer schwächeren Entwicklung der Wirtschaft in Europa. Die Inflation liegt in etlichen Ländern immer noch über den Zielwerten der Notenbanken. In der Schweiz ist der Inflationsdruck 2024 stark zurückgegangen, was der Schweizerischen Nationalbank eine deutliche Lockerung der Geldpolitik erlaubte. Sie senkte den Leitzins im Verlauf des Jahres von 1.75% auf 0.5%. Aus dieser raschen Zinssenkung resultieren strukturelle Herausforderungen im Zinsdifferenzgeschäft. Der Bruttozinserfolg als wichtigster Ertragspfeiler liegt unter dem Vorjahr, während der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie dem Handelsgeschäft deutlich gesteigert werden konnte. Der Betriebsertrag sank um CHF 25.9 Mio. auf CHF 301.1 Mio., der Geschäftsaufwand stieg um CHF 9.7 Mio. auf CHF 133.7 Mio. Mit einem Geschäftserfolg von CHF 152.3 Mio., einer Cost/Income Ratio von 42.9% sowie einer Gesamtkapitalquote von 23.9% wird die sehr hohe Wirtschaftlichkeit und Solidität der SZKB dokumentiert.

Bruttozinserfolg unter Vorjahr

Der Bruttozinserfolg liegt mit CHF 197.6 Mio. um 26.7 Mio. (–11.9%) unter dem Vorjahr. Die rasche und deutliche Reduktion des Leitzinses durch die SNB führte zu tieferen Zinserträgen aus den SARON-basierten Ausleihungen, welche nicht vollständig über Zinsanpassungen bei den Spar- und Kontokorrentkonti kompensiert wurden. Zudem erhöhte die SNB 2024 die Anforderungen an die Mindestreservehaltung und verzichtete auf die Verzinsung dieser Pflichtreservehaltung auf dem SIC-Konto. Diese Anpassungen führten allesamt zu einem tieferen Zinsertrag. An der strategischen Bilanzstrukturpositionierung (ALM) wurde unverändert festgehalten. So liegt die Eigenkapitalsensitivität per 31.12.2024 auf Basis eines Zinsanstiegs um 1%- Punkt bei –3.4%.

 

Kommissionsgeschäft entwickelt sich erfreulich

Die ganzheitliche Beratung der Kundinnen und Kunden in den Themen systematisches Anlegen und Vorsorge zeigt spürbare Wirkung. So nahm der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft im Vergleich zur Vorjahresperiode um CHF 5.3 Mio. (11.6%) auf CHF 51.1 Mio. zu. Das Depotvermögen beträgt per 31.12.2024 CHF 11.2 Mrd. Der Anstieg von CHF 1'175 Mio. im Vergleich zum Vorjahresstichtag basiert auf einem Neugeldzufluss in Form von Wertschriften von CHF 271 Mio. sowie einem Performanceeffekt von CHF 904 Mio. Es flossen CHF 112 Mio. des Neugeldes in eigene Fonds der SZKB, welche 2024 erstmals die Marke von CHF 2 Mrd. Gesamtvolumen überschritten. Das Neuvolumen an Vermögensverwaltungsmandaten betrug CHF 160 Mio. und entspricht der Vertriebsleistung der Vorjahresperiode. Dies bestätigt das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in die Anlagekompetenz der SZKB.

 

Starkes Handelsergebnis durch Devisengeschäft geprägt

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 3.7 Mio. (8.2%) auf 49.2 Mio. Treiber hierfür war insbesondere der Ertrag aus der Bewirtschaftung der Devisenbestände im Rahmen der Bilanzsteuerung, der mit CHF 45.6 Mio. um CHF 2.8 Mio. (6.5%) höher ausfiel als in der Vorjahresperiode. Der Erfolg aus Handelsbeständen in Wertschriften liegt mit einem Beitrag von CHF 0.9 Mio. nahezu auf Vorjahresniveau.

 

Erhöhter Geschäftsaufwand

Der Personalaufwand erhöhte sich um CHF 2.2 Mio. (2.4%) auf CHF 93.1 Mio. Treiber hierfür waren der höhere Personalbestand sowie ein genereller Inflationsausgleich für alle Mitarbeitenden. Der Sachaufwand stieg um CHF 7.5 Mio. (22.7%) auf CHF 40.6 Mio. Hier manifestieren sich höhere Kosten im Zusammenhang mit IT-Dienstleistungen sowie Investitionen in physische und digitale Kanäle. Insgesamt erhöhte sich der Geschäftsaufwand somit entlang der zukunftsgerichteten Investitionen in die Weiterentwicklung der Bank um CHF 9.7 Mio. (7.8%) auf CHF 133.7 Mio. Mit einer Cost/Income Ratio von 42.9% unterstreicht die SZKB ihre operative Effizienz und Profitabilität.

Erfreuliches Wachstum des Geschäftsvolumens – komfortable Eigenmittelausstattung

Die Bilanzsumme nahm 2024 um CHF 784 Mio. auf CHF 23.9 Mrd. zu. Die Flüssigen Mittel wurden um CHF 317 Mio. (–9.6%) auf CHF 3.0 Mrd. reduziert. Das Wachstum im Aktivgeschäft fiel mit einer Zunahme der Kundenausleihungen um CHF 1'082 Mio. (6.1%) auf 18.9 Mrd. sehr erfreulich aus. Auf der Passivseite resultierten aufgrund der Reduktion des Zinsniveaus erste Umschichtungen von Zeit- in Sichtgelder. Insgesamt nahm das Volumen der Kundengelder in der Berichtsperiode um CHF 1'360 Mio. (8.8%) auf CHF 16.9 Mrd. zu, woraus ein komfortabler Deckungsgrad der Kundenausleihungen mit Kundengeldern von 89.3% resultierte. Zur Erfüllung der Liquiditätsvorschriften hält die SZKB einen Bestand an hochliquiden Aktiven in Form von Finanzanlagen. Dieser wurde in der Berichtsperiode leicht um CHF 26 Mio. (–1.7%) auf CHF 1.5 Mrd. reduziert. Mit einer Liquidity Coverage Ratio von 181.6% übertraf die SZKB das Mindesterfordernis deutlich. Inklusive Jahresgewinn erreichte das Eigenkapital per 31.12.2024 eine Höhe von CHF 2.4 Mrd. Mit einer risikogewichteten Kapitalquote von 23.9% gehört die SZKB zu den bestkapitalisierten Banken in der Schweiz.

Etwas tiefere Gewinnablieferung an den Kanton Schwyz

Der Gewinnverwendungsantrag sieht basierend auf dem Gesetz über die Schwyzer Kantonalbank eine deutlich über dem langjährigen Durchschnitt, gegenüber dem Vorjahr jedoch tiefere Gesamtablieferung von CHF 57.3 Mio. an den Kanton vor.

Die durchschnittlichen Vollzeitstellen 2024 lagen mit 560 um 27 Stellen über dem Vorjahr.

Nachhaltige Risikopositionierung

Die Ertragsrisiken bei der Bewirtschaftung der Bankbilanz haben zugenommen. Zum einen verringerten die Leitzinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) den Ergebnisbeitrag aus der Fristentransformation und zum andern erhöhten sich die Refinanzierungskosten am Geld- und Kapitalmarkt aufgrund der deutlich angestiegenen Kreditaufschläge (Spreads). An der bewährten und langfristig ausgerichteten Zinsrisikostrategie wurde festgehalten, und die Risikoexposition hat sich gegenüber der Vorjahresperiode nicht erhöht.

Die nachhaltige Refinanzierung des Kreditgeschäfts geniesst weiterhin eine hohe Bedeutung. So konnte das Verhältnis zwischen Einlagen und Ausleihungen trotz markanten Kreditwachstums innert Jahresfrist leicht gesteigert werden. Die Wertberichtigungen und Rückstellungen für inhärente Ausfallrisiken wurden auf CHF 172.7 Mio. ausgebaut und dienen als komfortabler Puffer zur Deckung von potenziellen Kreditverlusten.

Weitere Details zur Risikobeurteilung befinden sich in den Erläuterungen zu Risikopolitik und Risikomanagement im Geschäftsbericht.

 

Höhere Wertberichtigungen für Ausfallrisiken – Reserven für allgemeine Bankrisiken deutlich ausgebaut

Die ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen wurden 2024 insgesamt um CHF 10.4 Mio. erhöht. Diese Erhöhung reflektiert das im 2024 erzielte Wachstum im Kundengeschäft und folgt der regelbasierten Bildung von Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken. Die Einzelwertberichtigungen für gefährdete Forderungen stiegen leicht um CHF 1.1 Mio. an. Die Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Abschreibungen auf Sachanlagen nahmen um CHF 2.2 Mio. (18.2%) auf 14.0 Mio. zu.

Mit der Äufnung der Reserven für allgemeine Bankrisiken um CHF 64.0 Mio. wurden die Eigenkapitalbasis und somit die Solidität und Solvenz der SZKB weiter ausgebaut.

Im Berichtsjahr fanden keine nennenswerten aussergewöhnlichen Ereignisse statt.

Weiterhin solider Geschäftsgang erwartet

Die SZKB geht von einem weiterhin soliden Geschäftsgang aus, erwartet jedoch für 2025 einen tieferen Geschäftserfolg als 2024. Im Rahmen der Strategieumsetzung wird weiter gezielt in die Zukunftsfähigkeit der SZKB investiert, was zu einem höheren Geschäftsaufwand führen wird. Der fokussierte Ausbau des Kerngeschäfts wird 2025 vorangetrieben und das Geschäftsvolumen im Bilanz- und Anlagegeschäft daraus resultierend steigen. Auf der Ertragsseite erwartet die SZKB basierend auf ihrer Zinsprognose einen tieferen Bruttozinserfolg, jedoch einen höheren Ertrag im Anlagegeschäft. Die Prognoseunsicherheit ist allerdings aufgrund der geopolitischen Spannungen, der geldpolitischen Entscheide der SNB sowie des fragilen konjunkturellen Umfelds weiterhin hoch.