Alternative Energien, neue Anlagechancen

Autor
Thomas Rühl
Thomas Rühl
Chief Investment Officer
Publiziert
September 2024
Themen
Ethik Nachhaltige Anlagen

Starkregen, Überschwemmungen und Bergstürze sind die Anzeichen des voranschreitenden Klimawandels. Neue Energieformen tragen dazu bei, die veranschlagten CO₂-Ziele zu erreichen. Auf den Gebieten Stromversorgung, Gebäudewärme und Mobilität sind neue Wege gefragt, um die negativen Folgen der Energieversorgung für künftige Generationen so gering wie möglich zu halten. Diese neuen Wege bieten interessante Chancen für Anlegerinnen und Anleger.

 

Dürren und steigende Meeresspiegel dürften beträchtliche Teile der Erde langfristig unbewohnbar machen. Spätestens dann wird aus dem Klimawandel eine Klimakrise. Um diese abzuwenden, sind dringende Anstrengungen notwendig. Kern dieser Massnahmen ist eine drastische Reduktion des Ausstosses von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid (CO₂).

 

CO₂ reduzieren trotz Wirtschaftswachstum

Der globale CO₂-Ausstoss ist eng geknüpft an die weltweite Wirtschaftsleistung (BIP), an die Energieintensität dieser Wirtschaftsleistung und an die CO₂-Intensität dieser Energie. Die globale Wirtschaftsleistung von 105 Bio. USD (2023) soll bis ins Jahr 2050 auf rund 200 Bio. USD steigen. Um die angepeilte CO₂-Reduktion dennoch zu erreichen, muss die Wirtschaft energieeffizienter und die verwendete Energie grüner werden.

 

Nicht teuer – aber noch unzuverlässig

Der finanzielle Initialaufwand der Energiewende ist hoch. Sie generell als kostspielig abzustempeln, würde jedoch zu kurz greifen. Dies zeigen die Stromgestehungskosten der verschiedenen Kraftwerkstypen: Strom aus erneuerbarer Energie ist mitunter günstiger als derjenige aus konventioneller Erzeugung. Zudem dürften die Kosten mit weiteren technischen Fortschritten weiter sinken. Dagegen wird die Förderung fossiler Brennstoffe angesichts der Erschliessung immer kleinerer Lagerstätten immer teurer. 

Ein Problem bleibt dabei die Verfügbarkeit der erneuerbaren Energie. Sie wird oft fernab von ihren Abnehmern produziert und muss über weite Strecken transportiert werden. Zusätzlich sind Speicherlösungen notwendig: Der Wind bläst am stärksten am späteren Nachmittag, die Sonne liefert zur Mittagszeit am meisten Energie. Dagegen ist der Strombedarf in den Abendstunden zwischen 18 und 22 Uhr am höchsten. Nebst Pumpspeicherkraftwerken drängt sich die Speicherung in Batterien oder in Form von Wasserstoff auf.

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Jeder und jede Einzelne ist gefragt

Auch aufseiten der Haushalte lässt sich die Energiewende vorantreiben, vor allem in den Bereichen Transport und Wohnen. Beispiel Auto: Selbst moderne Verbrennungsmotoren haben im Alltag einen Wirkungsgrad von unter 25 Prozent (Benziner) bzw. 30 Prozent (Diesel). Die restliche Energie entweicht in Form von Wärme. Ein Elektroauto mit einem Wirkungsgrad von 80 Prozent ist gegenüber einem Benziner bei der Energieeffizienz und beim CO₂-Ausstoss selbst dann noch im Vorteil, wenn es mit Kohlestrom geladen wird. Auch beim Wohnen ist der Einfluss jedes Einzelnen auf Energieverbrauch und CO₂-Ausstoss hoch. Ein durchschnittlicher europäischer Haushalt wendet rund 60 Prozent der verbrauchten Energie zum Heizen auf. Bessere Isolationen und ökologische Heizsysteme können hier einen Beitrag leisten.

 

Chance: In der Energiewende anlegen

Klar ist: Nur ein Zusammenspiel von Massnahmen auf verschiedenen Feldern bringt die Energiewende voran. Derzeit ist der politische und gesellschaftliche Wille zur Veränderung gross, der Umsetzungsprozess verläuft jedoch noch schleppend. Auch seitens zahlreicher Unternehmen gibt es beträchtliche Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen auf allen Ebenen: der nachhaltigen Energiegewinnung, der smarten Übertragung und Speicherung und dem effizienteren Verbrauch. Unternehmen, die für die Zukunft der Energie nicht nur hervorragend positioniert sind, sondern diese aktiv mitgestalten, dürften auch an den Börsen eine langfristige Wertsteigerung erfahren. Anlegerinnen und Anleger können mit einer Investition in Unternehmen, deren Produkte auf die Energiewende abzielen, von diesem Trend profitieren. Für die meisten Anlegerinnen und Anleger eignet sich dazu ein diversifizierter, thematisch fokussierter Anlagefonds.

Anlageidee

Der Guinness Sustainable Energy Fund (IE00BFYV9N97) investiert weltweit in Aktien von Unternehmen aus Branchen wie Solarenergie, Windkraft, Geothermik, Biokraftstoffe oder Energieeffizienz. Beim Verwalten des Fonds gehen die erfahrenen Fondsmanager sehr aktiv vor und orientieren sich nicht an einem vorgegebenen Vergleichsindex. Das Anlageuniversum beinhaltet Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 500 Mio. USD. Daraus werden die dreissig attraktivsten Titel für das finale Portfolio ausgewählt und typischerweise gleich gewichtet. Im Sektorenmix machen Ausrüster mit über 20 Prozent den grössten Anteil der Anlagen aus, Produzenten von Strom und Elektrofahrzeugen sind mit ungefähr 15 Prozent im Portfolio enthalten. Der Guinness Sustainable Energy Fund weist im Vergleich zu vielen anderen, ähnlich ausgerichteten Fonds ein relativ hohes «reines» Exposure im Bereich alternative Energien aus. Nachdem viele dieser Unternehmen noch vor wenigen Jahren sehr hoch bewertet waren, ist der Einstieg aus Anlegersicht in den vergangenen Quartalen deutlich günstiger geworden.

(Stand: 12.09.2024)

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