Clever Geld sparen im Alltag: mit unseren Tipps gelingt’s

Autor
Sara Murer
Senior Individualkundenberaterin
Publiziert
November 2024
Themen
Budgetplanung

Sparsamkeit gilt als Tugend, ist aber gerade bei steigenden Preisen nicht immer einfach. Wir haben Ihnen einige praktische Tipps zusammengestellt. So legen Sie gezielt Geld zur Seite, um sich kleine und grosse Wünsche zu erfüllen.

Mietzins, Krankenkassenprämien, Lebensmittel: In fast allen Bereichen steigen die Preise kontinuierlich an. Gleichzeitig wollen wir auch nicht jeden Franken umdrehen, sondern uns auch mal etwas gönnen. Wie gelingt das im Alltag?

Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen Überblick über Ihre Finanzen erhalten, Sparpotenziale aufdecken und das meiste aus ihrem gesparten Geld machen.

Sara Murer, Senior Individualkundenberaterin bei der SZKB
«Schaut man sich seine Einnahmen und Ausgaben einmal im Detail an, entdeckt man meist einige Überraschungen – vor allem bei kleinen Ausgaben, die sich läppern»
Sara Murer, Senior Individualkundenberaterin bei der SZKB

Tipp 1: Erstellen Sie einen Budgetplan, um Sparpotenziale zu erkennen.

Um effektiv zu sparen, hilft es, sich zunächst einen Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen – und dann Prioritäten zu setzen.


Wie erstelle ich einen Budgetplan?

Schauen Sie sich am besten mindestens über drei Monate Ihre Kontobewegungen an: Wie viel kommt rein? Was geben Sie aus? Teilen Sie die Ausgaben in verschiedene Kategorien ein, beispielsweise Wohnen, Verkehrsmittel, Lebensmittel, Kleidung, Freizeit etc.

Um herauszufinden, wie viel Sie monatlich brauchen, beachten Sie auch Kosten, die nur alle paar Monate oder einmal im Jahr anfallen. Teilen Sie diese durch die entsprechende Anzahl Monate: zum Beispiel ein Jahresabo durch zwölf oder die quartalsweise Versicherungsprämie durch drei. Vergessen Sie dabei auch nicht die Steuern!

Anschliessend notieren Sie alle Einnahmen und Ausgaben übersichtlich an einem Ort. Dabei stehen Ihnen je nach Vorliebe verschiedene Optionen zur Verfügung: im traditionellen «Milchbüechli» auf Papier, elektronisch (zum Beispiel als Excel oder PDF) oder doch lieber per App?

Tipp unserer Expertin Sara Murer: «Am leichtesten geht die Budgetplanung, wenn Sie die letzte Steuererklärung zur Hand und sich bewusst Zeit für Ihr Budget nehmen. Machen Sie einen Termin mit sich selbst ab und geniessen Sie dabei Ihr Lieblingsgetränk.»

Wie erkenne ich Sparpotenziale?

Haben Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben notiert, fragen Sie sich als Nächstes: «Was ist mir wirklich wichtig? Wo wäre ich allenfalls auch mit günstigeren Alternativen zufrieden? Was kann ich optimieren?»

Stellen Sie sich mit Blick auf besonders hohe Ausgabenkategorien konkrete Fragen, um Sparpotenziale zu erkennen. Zum Beispiel:

  • Welche Kleider und Alltagsgegenstände müssen unbedingt neu sein, welche könnte ich auch gebraucht kaufen?
  • Gibt es für mich gute Alternativen zum Takeaway und Kaffee to go?
  • Nutze ich wirklich alle meine Abos auch?

«Beim Geldsparen geht es letztlich um Prioritäten. Es ist gut und richtig, sein Geld für die Dinge auszugeben, die einem am Herzen liegen. Macht man sich einmal klar, was das ist, fällt es auch leichter, in anderen Bereichen etwas weniger auszugeben», erklärt Sara Murer, Senior Individualkundenberaterin bei der SZKB.

Tipp 2: Nutzen Sie unsere Spartipps, um Ende Monat mehr Geld übrig zu haben.

Damit Sie mehr Geld zur Verfügung haben, haben wir Ihnen unsere wichtigsten Spartipps für den Alltag zusammengestellt.

Energie und Geld sparen im Haushalt

  • Heizen: Sparen Sie Heizkosten, indem Sie stosslüften, anstatt das Fenster zu kippen. Auch hilft es, falls möglich die Raumtemperatur etwas nach unten anzupassen und die Heizkörper regelmässig zu entlüften.
  • Strom: Senken Sie Ihre Stromrechnung, indem Sie konsequent das Licht löschen und Geräte ganz ausschalten. Tipp: Steckdosenleisten mit Kippschalter machen dies besonders einfach.
  • Warmwasser: Duschen Sie etwas kürzer und weniger heiss und machen Sie beim Einseifen das Wasser aus, um Ihre Nebenkostenrechnung zu senken.

Versicherungen, Abos und Verträge überprüfen

«Es ist erstaunlich, wie viele von uns monatlich für Abos und andere Verträge zahlen, die wir kaum nutzen – sei es das Fitnessstudio, Streamingdienste oder umfassende Handyverträge», meint Sara Murer.

  • Laufende Verträge überprüfen: Fragen Sie sich: «Nutze ich dieses Abo wirklich regelmässig?» Wenn die Antwort Nein lautet, ist es vielleicht Zeit, zu kündigen.
  • Versicherungen vergleichen: Bei der Krankenkasse und anderen Versicherungen lohnt es sich, alle paar Jahre die Kosten und Leistungen zu überprüfen und andere Angebote einzuholen.

Beim Einkaufen bares Geld sparen

  • Wocheneinkäufe planen: Überlegen Sie, was Sie für die kommende Woche brauchen, und schreiben Sie eine Einkaufsliste. Tipp: Gehen Sie nicht hungrig einkaufen. So vermeiden Sie Spontankäufe und Mehrausgaben.
  • Apps gegen Lebensmittelverschwendung verwenden: Auf Plattformen und Apps gegen Food Waste finden Sie zahlreiche Lebensmittel und Gerichte zu einem Bruchteil des regulären Preises – und tun dabei erst noch etwas Gutes für die Umwelt.
  • Aktionen beachten und Grosspackungen kaufen: Nutzen Sie Sonderangebote und kaufen Sie haltbare Lebensmittel in der grösseren Packung auf Vorrat. So zahlen Sie unterm Strich weniger.
  • Bonusprogramme nutzen: Nehmen Sie allenfalls an Treueprogrammen von Geschäften teil, in denen Sie häufig einkaufen. Das bringt zusätzliche Rabatte und Einkaufsgutscheine.
  • Eigenmarken ausprobieren: Je nach Produkt ist die deutlich günstigere Eigenmarke des Supermarkts genauso gut wie die bekannten Markenprodukte.
  • Antizyklisch einkaufen: Kaufen Sie zum Beispiel Schneeschuhe im Sommer und Strandaccessoires im Winter. Durch die geringere Nachfrage ist meist auch der Preis kleiner.
  • Kaufen Sie Secondhand: In Brockenhäusern und auf Second-Hand-Plattformen erhalten Sie viele Dinge des täglichen Gebrauchs zu einem Bruchteil des Neupreises.

Unterwegs weniger ausgeben

  • Meal Prepping: Bereiten Sie Mahlzeiten zu Hause vor, anstatt unterwegs etwas zu kaufen. So lässt sich in der Schweiz besonders viel Geld sparen.
  • Getränke mitnehmen: Leitungswasser in der eigenen Flasche ist gesund und erst noch umweltfreundlicher. Und auch Kaffee oder Tee lassen sich zu Hause günstig zubereiten und bleiben im Thermosbecher schön heiss.

Geld sparen beim Reisen

«Viele Kundinnen und Kunden erzählen mir, dass Reisen einen hohen Stellenwert in ihrem Budget hat», berichtet Sara Murer, Senior Individualkundenberaterin bei der SZKB. Die gute Nachricht: Auch hierbei lässt sich häufig sparen, ohne dass das Reiseerlebnis darunter leiden muss.

  • In der Nebensaison reisen: Wer nicht an die Schulferien gebunden oder auf eine besondere Jahreszeit fixiert ist, spart häufig viel Geld.
  • Frühbucherrabatte nutzen: Planen Sie Reisen möglichst frühzeitig, um von Early-Bird-Angeboten zu profitieren.
  • Direkt beim Anbieter buchen: Wenn Sie nicht über Vergleichsportale, sondern direkt an der Quelle buchen, sparen Sie sich oftmals die Vermittlungsgebühr.
  • Privates Netzwerk anzapfen: Falls das Ferienbudget mal etwas knapp ist, können Sie vielleicht in Ferienwohnungen von Freunden unterkommen oder alte Bekannte besuchen – Tapetenwechsel ohne hohe Kosten für die Unterkunft.

Tipp unserer Expertin: «Sparen Sie für die Ferien regelmässig Geld auf einem separaten Sparkonto. So können Sie den wohlverdienten Urlaub guten Gewissens geniessen.»

Bei der Bank Ihres Vertrauens Geld sparen

«Sie können nicht nur bei der Bank, sondern auch mit der Bank Geld sparen», meint unsere Expertin mit einem Augenzwinkern.

  • Keine unnötigen Produkte abschliessen: Prüfen Sie genau, welche Konten und Karten Sie brauchen und buchen Sie keine Bankpakete, die Sie nicht voll ausnutzen.

«Bei der SZKB ist uns wichtig, dass unsere Kundinnen und Kunden nur für die Produkte zahlen, die Sie auch wirklich nutzen. Deshalb haben wir zum Beispiel bei den Konten und Karten keine Pakete», erklärt unsere Expertin.

  • Stellen Sie auf elektronische Korrespondenz um: Die meisten Banken verlangen eine Gebühr, wenn Sie die Kommunikation auf dem Postweg wünschen. Diese Kosten sparen Sie sich, wenn Sie auf elektronische Mitteilungen umstellen.
  • Bonusprogramme nutzen: Viele Banken und Kreditkartenunternehmen bieten Bonus- und Cashbackprogramme an.

«Mit dem Bonusprogramm der SZKB sammeln Sie Punkte, die Sie für Gutschriften einlösen können. Damit sparen Sie zum Beispiel bei Kontoführungsgebühren oder erhalten zusätzliches Sparguthaben geschenkt.», erklärt unsere Expertin.

Tipp 3: Sparen Sie zielgerichtet und regelmässig, um langfristig gut aufgestellt zu sein.

Wenn Sie Ihre Ausgaben von den Einnahmen abziehen, kennen Sie Ihre Sparquote: Das ist der Betrag, den Sie monatlich zur Seite legen können.

«Setzen Sie sich konkrete Sparziele und planen diese in Ihr Budget ein. So sind Sie für alle Lebenslagen gerüstet und können sich auch in Zukunft leichter Wünsche erfüllen», rät Sara Murer, Senior Individualkundenberaterin bei der SZKB.

Die drei Stufen des Sparens

Laut unserer Expertin ist es leichter, effektiv Geld zur Seite zu legen, wenn man die drei Stufen des Sparens kennt:

1. Sicherheitspolster sowie kurz- und mittelfristige Ziele: Überlegen Sie sich, wie viel Sie auf der Seite haben wollen, um auf ungeplante Kosten wie eine Reparatur oder einen Zahnunfall vorbereitet zu sein

«Für viele Kundinnen und Kunden liegt dieser Betrag zwischen drei und sechs Monatseinkommen. Es ist aber ganz individuell, mit welcher Summe man sich gut und sicher fühlt», erklärt Sara Murer.

Auch für Wünsche, die Sie sich in den nächsten Monaten und Jahren erfüllen möchten, brauchen Sie das nötige Kleingeld: ein neuer Computer, ein Wellnesswochenende oder eine spannende Weiterbildung.

Überweisen Sie für das Sicherheitspolster und kurzfristige Wünsche regelmässig einen bestimmten Betrag auf je ein separates Konto, bis Sie die gewünschte Summe zusammen haben. Am einfachsten geht das mit einem Dauerauftrag. Diesen können Sie in der Regel ganz leicht im E-Banking oder Mobile Banking einrichten.

«Vielen hilft es auch, zwischendurch einfach mal eine Zehnernote in ein Sparschwein zu stecken oder im Mobile Banking spontan einen kleinen Betrag aufs Sparkonto zu überweisen. Die Freude ist riesig, wenn man sich damit nach ein paar Monaten etwas Schönes gönnen kann.»

2. Für später vorsorgen: Die Pensionierung scheint häufig noch weit entfernt. Doch je früher man mit dem Sparen fürs Alter beginnt, desto stärker profitiert man nach hinten raus. Wenn möglich, zahlen Sie regelmässig einen fixen Betrag in die Säule 3a ein – so sparen Sie Ende Jahr erst noch Steuern.

3. Für weitere Ziele Vermögen aufbauen: Vielleicht haben Sie auch schon längerfristige Ziele im Blick, beispielsweise die Familiengründung, ein Eigenheim oder den Schritt in die Selbstständigkeit. Um sich langfristig Träume erfüllen zu können, ist zusätzliches Sparen respektive Anlegen immer eine gute Idee.

«Das Schöne beim Sparen ist: Es lohnt sich immer! Auch wenn der Betrag anfangs noch klein ist – wichtig ist, einfach mal anzufangen. Das gute Gefühl, aktiv etwas zu tun, um seine Ziele zu erreichen, ist einfach unbezahlbar.»

Wie schaffe ich es, das Sparen auch wirklich durchzuziehen?

«Eines der wichtigsten Prinzipien beim Sparen ist ‹Aus den Augen, aus dem Sinn›», erklärt unsere Expertin.

Terminieren Sie die Zahlung von Fixkosten wie Miete, Versicherungen und Abos so, dass sie direkt nach Lohneingang vom Konto gehen. Dies geht im Onlinebanking besonders einfach: zum Beispiel mithilfe von Daueraufträgen und eBill. So bleibt nur auf dem Privatkonto, was Sie auch wirklich ausgeben dürfen und Sie sehen auf einen Blick, wie viel jeweils noch übrig ist.

Laut unserer Individualkundenberaterin ebenfalls wichtig: «Geben Sie auch mal guten Gewissens Geld aus. Sparen heisst nicht, ständig verzichten zu müssen und sich nichts zu gönnen. Vielmehr geht es darum, so zu planen und zu priorisieren, dass Sie für die wichtigen und schönen Dinge im Leben genug Geld zur Verfügung haben – und die dürfen Sie dann auch geniessen.»

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