6 Nachhaltigkeit im Betrieb und bei der Beschaffung
Das Engagement der SZKB für Nachhaltigkeit umfasst auch die eigene Büroökologie. Die SZKB benötigt für das Erbringen ihrer Dienstleistungen unterschiedliche Ressourcen, was zwangsläufig mit Emissionen und anderen Umwelteinwirkungen einhergeht. Für die SZKB sind insbesondere folgende Aspekte relevant:
- der direkte und indirekte Energieverbrauch im Betrieb
- der Geschäfts- und Pendelverkehr
- der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch
- der Ressourcenverbrauch von Papier und Wasser
- der Recyclinganteil von Büro- und Hygienepapier
- der produzierte Abfall
Die direkten und indirekten CO2-Emissionen werden in der Treibhausgasbilanz der SZKB dokumentiert. Aufgrund geschäftsbedingt verzögerter Meldungen durch vorwiegend externe Datenlieferanten bezieht sich die Treibhausgasbilanz nicht auf das gleiche Berichtsjahr wie der Nachhaltigkeitsbericht, sondern jeweils auf das Vorjahr.
Ein wichtiges Thema für die SZKB ist auch das Beschaffungswesen. Aufgrund der Kriterien zur Auswahl ihrer Lieferanten, des Umfangs ihrer Aufträge und der Vorgaben für die Auftragsvergabe hat die SZKB indirekte Wirkung auf die Wirtschaft, die Umwelt und die Gesellschaft, einschliesslich der Einhaltung der Menschenrechte.
Auch wenn der Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen Umweltwirkungen in der SZKB deutlich niedriger sind als beispielsweise in einem Industrieunternehmen, hat das betriebliche Nachhaltigkeitsmanagement für die SZKB eine grosse Bedeutung. Für die Identifikation, Analyse und Umsetzung der Massnahmen existiert eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus verschiedenen Fachbereichen, welche sich regelmässig trifft.
Die SZKB hat 2022 zusammen mit Swiss Climate eine Klimabilanz für das Jahr 2021 nach ISO 14064-1 und Greenhouse Gas Protocol für Scope 1, 2 und Teile von Scope 3 erstellt. Die CO2-Bilanz wurde extern auditiert und mit dem
Label «Certified CO2 optimised by Swiss Climate» ausgezeichnet. 2021 betrugen die Gesamtemissionen der SZKB 916.9 tCO2. Diese verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Verbrauchsbereiche:
Die SZKB hat sich 2022 das Ziel gesetzt, ihre CO2-Emissionen von 916.9 t im Jahr 2021 um 145.0 t, respektive 15.8%, auf 771.9 tCO2 im Jahr 2027 zu reduzieren. Dabei soll der Fokus der Massnahmen in erster Linie auf der langfristigen Reduktion der eigenen Emissionen liegen und erst in einem Folgeschritt sollen CO2-Kompensationen ins Auge gefasst werden.
Die Mobilität war 2021 mit Abstand der grösste CO2-Emissionsfaktor der SZKB, wobei zwischen Pendel- und Geschäftsfahrten unterschieden wird.
Unter Pendelfahrten wird der Arbeitsweg der Mitarbeitenden verstanden. Als Datengrundlage dient die interne Erhebung der Pendelfahrten vom April 2022. Die Umfrage wurde von 65% der Mitarbeitenden beantwortet und die daraus resultierenden Zahlen wurden auf das gesamte Unternehmen hochgerechnet. Es ist daher naheliegend, dass wegen der Erhebungsmethode die Werte mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sind. Nicht zu vergessen ist zudem, dass mit der Coronakrise resp. dem vermehrten Homeoffice ein Sonderfaktor hinzukam.
Die Pendelfahrten verursachten 532.5 tCO2, respektive 1'020.6 kgCO2 pro Mitarbeitenden und machen 58.1% der Gesamtemissionen aus. Dieser hohe Anteil am Gesamtausstoss ist unter anderem mit der geographischen Lage
des Kantons Schwyz erklärbar. Die ländliche Topographie wirkt erschwerend auf die Nutzung des öffentlichen Verkehrs, insbesondere auch am Hauptsitz Schwyz.
Da die Autofahrten mit Benzin- und Dieselfahrzeugen 90.5% der Pendler-Emissionen ausmachen, hat die SZKB 2022 mit der Installation von E-Ladestationen am Hauptsitz und in der Filiale Pfäffikon Anreize zur verstärkten Nutzung der Elektromobilität geschaffen. Zudem wurden als Lenkungsmassnahme die Preise für die Nutzung der Mitarbeitendenparkplätze bankweit markant erhöht.
Für Geschäftsreisen fielen im Bilanzjahr 2021 rund 39.4 tCO2 an. 72.2% der Geschäftsfahrten wurden mit einem (privaten) Diesel- oder Benzinfahrzeug und 24.0% der gefahrenen Kilometer mit dem Zug zurückgelegt. 3.8% der Distanz entfielen auf Fahrten mit Elektroautos. Um die durch Diesel- und Benzinfahrzeuge verursachten Emissionen zu reduzieren, hat sich die SZKB 2022 entschieden, den Mitarbeitenden vier Elektrofahrzeuge für Geschäftsfahrten zur Verfügung zu stellen. Diese werden ab dem ersten Quartal 2023 zur Verfügung stehen.
Aus den Fahrten mit den beiden eigenen Transportfahrzeugen und den von externen Logistikpartnern durchgeführten Lieferungen von Valoren und Ähnlichem an die Filialstandorte resultierten Emissionen in der Höhe von 15.1 tCO2, was 1.6% des Gesamtausstosses entspricht.
Die Emissionen der Heizungen (inkl. Warmwasseraufbereitung) am Hauptsitz und in den Filialen machen mit 141.5 tCO2 einen Anteil von 15.4% an der Gesamtbilanz aus.
Die Energiequellen der Heizungen stammen zu 46.1% aus Fernwärme, zu 25.0% aus Erdgas, zu 12.8% aus Heizöl, zu 9.8% aus Elektrowärmepumpen und zu 6.3% aus Holz. Damit liegt der Anteil der erneuerbaren Energie für die Heizung bei 61.8%, was deutlich über dem Durchschnitt der schweizerischen Haushalte von 18.4% liegt. Der Heizenergieverbrauch pro Fläche lag 2021 mit 53.9 kWh/m2deutlich unter dem Durchschnitt der Bürogebäude von 136 kWh/m2.
Die SZKB hat sich 2022 das ambitionierte Ziel gesetzt, alle noch bestehenden Öl- und Gasheizungen ihrer eigenen Filialliegenschaften bis Ende 2027 durch nicht fossile Wärmesysteme zu ersetzen.
Die SZKB hat in den letzten Jahren ihren Papier- und Tonerverbrauch kontinuierlich reduziert. Die Kundschaft erhält Transaktionsanzeigen sowie Konto- und Depotauszüge standardmässig nur als elektronische Dokumente. Die Abbildung oben zeigt die rückläufige Tendenz des physischen Kundenoutputs (Basis: 2005 = 100%).
Die Treibhausgasemissionen für Papier und Druck machten 2021 mit 64.4 tCO2 einen Anteil von 7.0% an der Gesamtbilanz aus, wobei der Anteil an Recyclingpapier geringe 4.7% betrug. 2022 hat die SZKB deshalb beschlossen, sowohl ihre Hygiene- als auch ihre Büropapiere – in allen Formaten und Grammaturen – bankweit konsequent auf Recyclingprodukte umzustellen.
Die SZKB sammelt, trennt und entsorgt zahlreiche Verbrauchsmaterialien wie z.B. Papier, Karton, Kunststoffe/Folien, IT-Geräte, PET-Flaschen, Kaffeekapseln und Hauskehricht. Rund 51.5% der Abfälle wurden 2021 recycelt.
In der Kategorie Wasser fielen gesamtbankweit vergleichsweise tiefe 2.7 tCO2-Emissionen (0.3%) an. Die SZKB bezieht das von ihr benötigte Wasser nur von offiziellen Wasserversorgern und führt 100% des Schmutzwassers Kläranlagen zu.
Der Stromverbrauch der SZKB verursacht mit 14.1 tCO2 lediglich 1.5% der CO2-Emissionen. In der Bilanz berücksichtigt wird der Stromverbrauch der eigentlichen Bankräumlichkeiten (Hauptsitz und Filialen), eines externen Rechenzentrums sowie jener 13 Bancomaten, die sich an einem Drittstandort befinden.
Insgesamt 93.1% der knapp 2.2 GWh Strom stammen aus erneuerbaren Energiequellen, was weit über dem Schweizer Durchschnitt von 74% liegt und hauptsächlich der im Kanton Schwyz weit verbreiteten Wasserkraft geschuldet ist.
Wo immer möglich bezieht die SZKB Strom aus erneuerbaren Quellen. Bei einzelnen Mietverhältnissen konnte 2021 nicht überall vollständige Transparenz über die Art des verwendeten Stroms hergestellt werden.
Veraltete und ineffiziente Leuchtmittel der Innen- und Aussenbeleuchtung werden sukzessive durch LED- oder sonstige Energiesparlampen ersetzt.
Eine wichtige Rolle im Nachhaltigkeitsmanagement spielt der Einkauf von Produkten und Dienstleistungen. Die SZKB vergibt jährlich Aufträge von mehreren Millionen Franken. Ihr ist wichtig, dass auch Nachhaltigkeitsaspekte in die Vergabekriterien miteinbezogen werden.
2022 hat die SZKB eine Analyse und Risikoeinschätzung vorgenommen, in welchen Beschaffungsbereichen es zu einer möglichen Verletzung der ESG-Kriterien kommen könnte. Dabei wurden Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte berücksichtigt und insbesondere auch eine Einschätzung vorgenommen, ob es in der Lieferkette zu Kinderarbeit hätte kommen können, wie dies gemäss OR Art. 964k Abs. 1 Ziffer 2 verlangt wird.
Zu Beschaffungsbereichen mit erhöhtem Risiko zur Verletzung der sozialen Kriterien zählen z.B. Kundengeschenke und Werbeträger, zu Bereichen mit erhöhtem Risiko zur Verletzung der Umweltkriterien die Beschaffung von Fahrzeugen.
Die SZKB hat ihre verantwortlichen Einkäufer im Berichtsjahr explizit auf die erhöhten ESG-Risiken sensibilisiert.
Die SZKB hat keine Hinweise dafür, dass 2022 im Beschaffungsprozess ökologische und soziale Vorgaben verletzt wurden oder Mitarbeitende sogar in Korruptionsfälle involviert waren. Entsprechend mussten keine Massnahmen initialisiert werden.
CO2-Ausstoss | Einheit | 2021 | 20201 |
---|---|---|---|
Gesamtemissionen | tCO2 | 916.9 | |
davon Scope 1 - direkte Emissionen | 98.4 | ||
davon Scope 2 - indirekte Emissionen | 16.5 | ||
davon Scope 3 - sonstige indirekte Emissionen | 802.0 | ||
Emission pro Mitarbeitenden | tCO2/FTE | 1.7 | |
Energieverbrauch | |||
Gesamtenergieverbrauch | MWh | 3'322 | |
davon Strom2 | 2'181 | ||
davon Heizöl | 146 | ||
davon Erdgas | 285 | ||
davon Holz | 72 | ||
davon Elektrowärmepumpe | 112 | ||
davon Fernwärme | 526 | ||
Energieintensität | |||
Verbrauch pro Energiebezugsfläche in m2 | MWh | 0.16 | |
Energieverbrauch pro Mitarbeitenden | MWh/FTE | 6.4 | |
Papierverbrauch | |||
Gesamtpapierverbrauch | kg | 61'326 | |
davon Recyclingpapier | 2'897 | ||
davon davon Druck klimaneutral | 4'539 | ||
Papierverbrauch pro Mitarbeitenden | kg/FTE | 117.5 | |
Wasserverbrauch | |||
Gesamtwasserverbrauch | m3 | 6'314 | |
Wasserverbrauch pro Mitarbeitenden | m3/FTE | 12.1 | |
Abfall | |||
Gesamtabfall | kg | 17'029 | |
davon recycliert | 8'767 | ||
davon nicht recycliert | 8'078 | ||
davon Sondermüll | 184 |
1 Vergleiche zu früheren Jahren sind nicht möglich, da 2021 das Referenzjahr darstellt.
2 93.1 % davon aus erneuerbaren Energiequellen.
Die SZKB wird in Zukunft ihre Klimabilanz jährlich erheben, um Aussagen zu Veränderungen ihrer Umwelteinflüsse und zur Zielerreichung ausweisen zu können.
Die SZKB will die definierten Ziele zur Reduktion ihres CO2-Ausstosses erreichen, indem sie ihren eingeschlagenen Weg weiterverfolgt und ihre Möglichkeiten zur Reduktion ihres CO2-Ausstosses konsequent nutzt. Dazu wird die SZKB prioritär folgende Massnahmen umsetzen:
- Laufende Sensibilisierung der Mitarbeitenden, um den Material- und Energieverbrauch weiter zu reduzieren und die Eigenverantwortung zu fördern.
- Umstellung auf erneuerbare Heizsysteme in jenen Filialliegenschaften, die im Eigentum der Bank sind.
- Umsetzung weiterer Massnahmen zur Reduktion des mobilitätsbedingten CO2-Ausstosses im Pendel- und Geschäftsverkehr, u.a. mit der Beibehaltung und Förderung von Homeoffice.
- Definition der Anforderungen an die Gestaltung der Arbeitsplätze der Zukunft (inkl. IT-Geräte).
Daneben wird die SZKB 2023 weitere Anstrengungen unternehmen, um die ESG-Kriterien im Beschaffungsprozess noch stärker zu berücksichtigen und um die vorhandenen Vorgaben zur Korruptionsverhinderung zu optimieren.